Moderne Heizungen senken Verbrauch und Kosten
In Wohngebäuden entsteht der Energiebedarf hauptsächlich beim Wärmebedarf für Heizungen und Warmwasser sowie dem Haushaltsstrom und wird hier als "Nutzenergiebedarf" bezeichnet. Die Nutzenergie ist bei Heizungen sowie allgemein definiert als die Energiemenge, die Bewohner am jeweiligen Anwendungsort in Anspruch nehmen. Endenergie dagegen ist die Energiemenge, die der "Endkunde" extern bezieht und an der in der Regel die "Wirtschaftlichkeit" bei Heizungen berechnet wird.
Die Endenergie wird aus Energierohstoffen gewonnen und gelangt dann zum Endkunden. Schon bei der Produktion von Strom gehen auf herkömmlichem Weg etwa zwei Drittel der eingesetzten Energie durch Abwärme verloren. Zieht man diese Verluste ab, so erhält man die "Primärenergie", also jene Energiemenge, die der Natur entnommen wird. Regenerative Energieanteile wie Sonne oder Wind werden dabei gesondert ausgewiesen. So ist die Primärenergiemenge ein zentraler Maßstab für Naturverbrauch und Kohlendioxid-Emissionen zur Energiegewinnung.
Angesichts knapper werdender Ressourcen muss der Primärenergieverbrauch für alle Anwendungen gesenkt werden, für Strom, Warmwasser und Heizungen. Es ist sinnvoll, dabei am Hauptbedarf anzusetzen: beim flächenspezifischen Nutzenergiebedarf für Raumwärme, am so genannten Heizwärmebedarf. Heizungen haben im Durchschnitt über alle Gebäude einen Heizwärmebedarf von über 150 kWh/Quadratmeter, bei Altbauten liegt der Heizwärmebedarf deutlich darüber (im Mittel gut 250 kWh/Quadratmeter).
Der Klimaschutz will diesen spezifischen Bedarf so weit absenken, dass der verbleibende Bedarf an Restwärme für Heizungen mit möglichst wenig Primärenergie und klimagerecht gedeckt werden kann. Die Wärmebereitstellung für Heizungen und Warmwasser sind meist eng miteinander verflochten - deshalb bildet die Summe aus Heizungen und Warmwasser den Kennwert für den Primärenergiebedarf eines Gebäudes. Im Durchschnitt aller Gebäude liegt dieser Kennwert etwa bei 250 kWh/Quadratmeter, bei Altbauten im Bereich von 300 - 500 kWh/Quadratmeter.
Einsparpotenziale
Der moderne Neubau zeigt, welche Einsparungen bei Heizungen möglich sind: Niedrigenergiehäuser benötigen weniger als 70 und Passivhäuser weniger als 15 kWh/Quadratmeter an Heizwärmebedarf. Theoretisch können ältere Gebäude ebenfalls auf Passivhaus-Niveau gebracht werden. Praktisch jedoch hängt dies von der jeweiligen Situation ab.
Das wirtschaftliche Einsparpotenzial ist vor allem vom mittleren künftigen Energiepreis, Kosten für Heizungen , sowie vom Gebäudetyp und den besonderen Rahmenbedingungen abhängig.
So sind mit wenigen Maßnahmen in den meisten Fällen Einsparungen zwischen 50 bis 80 Prozent beim Wärmebedarf für Heizungen und Warmwasser möglich. Dabei macht die Dämmung der Außenwände etwa ein Drittel bis zur Hälfte des Potenzials aus, gefolgt von Dämmmaßnahmen an Dach, Fenster, Erdreich und Keller. Nach Gebäudeklassen betrachtet, ergibt sich das größte Einsparpotenzial bei Einfamilienhäusern, die bis 1978 gebaut worden sind.
Energiesparmaßnahmen fallen dann wirtschaftlich aus, wenn sie zeitgleich mit notwendigen Instandsetzungs- oder Modernisierungsaktionen verknüpft werden. In diesem Fall kommen nur noch die recht geringen, energetisch bedingten Zusatzkosten hinzu. In Deutschland könnte bis 2050 mit einer schrittweisen Renovierung und Sanierung der Wärmebedarf für Heizungen und Warmwasser halbiert werden.
Der Heizungsbau hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und erlaubt bei Alt- wie bei Neubauten große Einsparpotenziale. Die sind auch erforderlich, denn die ständig steigenden Heizkosten besonders für die Rohstoffe Öl- und Gas erfordern ein Umdenken. Unterstützt wird dieses Umdenken von der Energieeinsparverordnung (EnEV), die den maximalen Primärenergiebedarf für Gebäude festschreibt, für alte und für neue.
Mit dem Heizungsbau hat sich auch die Heiztechnik entwickelt, die dafür sorgt, dass die Wärme in die Räume gelangt. Vom traditionellen Heizkörper, über die Flächenheizung, wie Fußbodenheizung oder Wandheizung, bis hin zur Warmluftheizung reicht hier die Auswahl.
Desweiteren werden die verschiedenen Heizungssysteme behandelt. Bei den konventionellen Heizungen hat sich die Brennwerttechnik durchgesetzt, knapp gefolgt von der weniger guten Niedertemperaturtechnik. So ist die Verwendung der Brennwertkessel oder Niedertemperaturkessel weniger von den baulichen Voraussetzungen als von einer bereits vorhandenen Energieversorgung wie Gas abhängig, wirtschaftlich und ökologisch gehören beide Systeme allerdings nicht in die Spitzenklasse.
Alte Brennstoffe für Heizungen dagegen feiern eine Renaissance, wie etwa bei der Holzheizung, als Stückholz- oder Pelletsheizung haben sie ganz ausgezeichnete Energiebilanzen und können Heizungen und Warmwasser mit Wärme versorgen. In Niedrigenergiehäusern gelingt sogar die alleinige Wärmeversorgung mit Holz und kleinen Geräten als Heizungen.
Neuere Formen der Energieerzeugung sind Biogasanlagen und die Kraft-Wärme-Kopplung. Sie sind für die Zukunft der Energiegewinnung bei Heizungen richtungsweisend.
Die Sonnenwärme nutzen Wärmepumpen und Solaranlagen in unterschiedlicher Weise: Während Solaranlagen die Sonnenkraft direkt auffangen, speichern und als Wärme nutzen, bedienen sich Wärmepumpen der Sonnenenergie, die in Erdreich, Wasser und Luft gespeichert ist und nutzen diese für Heizungen.
Abschliessend wird auf die Besonderheiten einer Heizungssteuerung eingegangen.
Planungshilfen
Wichtiges für die Planung Wärmepumpe & Lüftung
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