Pelletsheizung - Heizen mit den kleinen Holzwürmern
Eine noch recht neue Art der Biomasseverfeuerung ist die Pelletsheizung. Pellets sind kleine Presslinge, die unter hohem Druck aus reinem Holzmehl ohne Bindemittel hergestellt werden. Durch die hohe Pressung entsteht ein homogenes Brennmaterial mit sehr geringem Wasseranteil. Damit ergeben sich nicht nur Vorteile beim Transport und der Lagerung des Materials, sondern vor allem eine hohe Energiedichte. Der Heizwert von Pellets liegt bei 4,9 bis 5,0 kW/kg und entspricht damit etwa einem halben Liter Öl.
Nach Größe und Gewicht genormt sind Holzpellets sicherlich eine Alternative zu Gas und Öl. Sie werden für die Pelletsheizung in Säcken oder lose vom Tankwagen geliefert. Sie können in Einzelöfen oder Kesseln verfeuert werden. Unter den Kessel- Pelletsheizungen gibt es halbautomatische Anlagen, die mit der Hand zu befüllen sind. Bei vollautomatischen Modellen von Pelletsheizungen werden die Pellets mit einer elektrisch betriebenen Förderschnecke oder Saugleitung aus einem Tank, Silo oder Lagerraum in den Kessel gefördert. Die Kessel haben eine elektrische Zündung sowie eine Steuerung der Zuführung der Holzpellets und der Verbrennungsluft.
Die entstehende Asche kann als Gartendünger fast überall sinnvoll untergebracht werden. Die Pelletsheizung kann im Keller aufgestellt werden. Preiswerte Geräte kleiner Leistung gibt es auch für eine Aufstellung im Wohnraum, die etwa in Niedrigenergie- oder Passivhäusern als alleinige Wärmeerzeuger eingesetzt werden können.
Im Ofen sind Wassertaschen eingebaut, so dass bis zu 80 Prozent der entstehenden Wärme dem Heizungssystem zugeführt wird. Da 20 Prozent der Wärme direkt in den Raum abgestrahlt werden, ist die Erzeugung von Warmwasserwärme außerhalb der Heizperiode nicht unproblematisch. Die Kombination mit einer Solaranlage bietet hier eine gute Lösung. Beim Einsatz einer kontrollierten Wohnungslüftung ist darauf zu achten, dass die Pelletsheizung unabhängig von der Raumluft betrieben wird. Teurer als Pelletskessel sind die leistungsstärkeren Zentral-Pelletsheizungen, die meist im Keller aufgestellt werden. Sie kosten in etwa das Doppelte einer Ölheizung. Bei der zu erwartenden Preisentwicklung bei den fossilen Brennstoffen Öl und Gas, bieten Pelletsheizungen durchaus eine attraktive Alternative.
Die Pelletsproduktion wird momentan erheblich ausgeweitet, so dass mit kurzen Transportwegen und relativ günstigen Preisen zu rechnen ist. Pro Tonne kosten Pellets derzeit etwa 170 Euro. Bezogen auf den Heizwert sind sie etwa gleich teuer wie Heizöl, die Gesamtenergiebilanz ist herausragend.
Der Primärenergiefaktor von 0,2 bewirkt so günstige Anlagenaufwandszahlen für Pelletsheizungen, dass ein Primärenergienachweis nach EnEV nicht schwer fällt. Auch verschärfte Anforderungen, etwa im Rahmen von Förderprogrammen, können recht einfach erfüllt werden. Weitere Fördergelder für Pelletsheizungen, die derzeit gewährt werden, verbessern darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit.
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