Kühldecken - Kühlende Rohre im Putz
Putz-Kühldecke
Das System der Putz-Kühldecken verwendet eingeputzte Rohrsysteme. Die Überdeckung beträgt zwischen 10 und 15 mm. Das System der Kühldecken lässt sich sowohl direkt an der Betondecke, an der Rohdecke, etwa an Ziegeln oder an der abgehängten Gipskartondecke anbringen. Kühldecken können in allen Gebäudearten eingesetzt werden, auch bei Freiformdecken und niedrigen Bauhöhen. Bei einem Betonuntergrund können Kühldecken unter bestimmten Voraussetzungen die Speicherwirkung ausnutzen.
Gipskarton-Kühldecke
Die Gipskartonkühldecke bietet dem Architekten eine Fülle von
Gestaltungsmöglichkeiten, was die Akustik, die Kombination mit anderen Deckenmaterialien und die Einbaumöglichkeiten angeht. So lassen sich Technik und Design in einen harmonischen Einklang bringen. Das System eignet sich für die Altbausanierung und für den Neubau, wenn ein ausreichender Deckenhohlraum zur Verfügung steht. Zwischen den Elementen der Tragekonstruktion der Gipskartondecke befinden sich die Kühlmodule.
Geschlossene Metall-Kühldecke
Abgehängte Metalldecken werden häufig zu Zwecken innenarchitektonischer, raumakustischer und lichttechnischer Funktionen und zur Verkleidung von technischen Installationen im Deckenhohlraum eingesetzt. Die Anordnung der Rohrsysteme, die von Wasser durchflossen werden, verwandeln auf der Oberseite mit geringem Aufwand die geschlossene Metalldecke in aktive Kühl- und Heizflächen.
Die Rohrelemente können entweder als tragendes Teil der Deckenkonstruktion oder vollkommen separat ausgeführt werden. Der thermische Kontakt zwischen Rohrsystem und Deckenplatten, der die Leistungsfähigkeit beeinflusst, wird durch eine Auflage, als Eigengewicht oder zusätzliche Beschwerung, als Klebung, Klemmung oder Magnet hergestellt.
Offene Metall-Kühldecke
Die offenen Metallkühldecken sind für Komfortanlagen wie Bürogebäude, Flughäfen, Einkaufszentren und Studios gedacht und können ebenso in gewerblichen bzw. industriellen Räumen eingesetzt werden. Sie nutzen durch ihre Profilgestaltung auch die dem Raum abgewandte Seite zur Kühlung. Daraus ergibt sich eine etwa doppelt so hohe Kühlleistung gegenüber geschlossenen Kühldecken. Das Grundelement ist ein Kupferrohrmäander, das von Profilen zur Wärmeübertragung umschlossen wird. Diese Profile bestehen aus Aluminium und sind in verschiedenen Formen erhältlich.
Behaglichkeit von Kühldecken
Die Kälte- und/oder Wärmeübertragung der Kühldecken geschieht hauptsächlich über Strahlung. Die erforderliche Zuluft gelangt über Fenstern oder Quellluftdurchlässen in den Raum. Kühldecken wirken ausgesprochen behaglich und das Raumklima wird durch keinerlei Zugerscheinungen beeinträchtigt.
Thermische Leistung von Kühldecken
Bei der Putzdecke mit Kapillarrohrmatte werden die Kapillarrohrmatten, durch die das Heiz- oder Kühlmedium fließt, an der Basisdecke aus Beton oder an einer abgehängten Gipskartondecke zum Raum hin angeordnet. Dort werden sie mit minimaler Deckung überputzt. Dabei werden Kühlleistungen von ca. 80 W/Quadratmeter bei einer Putz-Kühldecke und ca. 65 W/Quadratmeter bei einer Gipskarton-Kühldecke erreicht.
Geschlossene Metall-Kühldecke liegen im Bereich von Putzdecken und erreichen Kühlleistungen von ca. 80 W/Quadratmeter.
Offene Metall-Kühldecke sind für hochbelastete Gebäude wie Bürobauten ideal. Sie können eine Kühlleistung von bis zu 200 W/Quadratmeter erbringen.
Im Heizbetrieb dürfen die möglichen Leistungen nicht ausgereizt werden, da sonst die Behaglichkeit leidet. Der Transmissionswärmebedarf der Nutzungseinheit sollte unter 35 W/Quadratmeter bleiben und die maximale Oberflächentemperatur sollte nicht über 35°C liegen. Die maximal zulässige Leistung ist durch Kriterien der thermischen Behaglichkeit auf ca. 50 W/m² im Heizbetrieb begrenzt.
Energieversorgungssysteme
Für die Heizung oder Kühlung der Putzdecken durch die Kapillarrohrmatten eignen sich alle bekannten Heiz- oder Kühlwassersysteme. Das verwendete Temperaturniveau erlaubt den Einsatz alternativer Energieerzeuger und der Wirkungsgrad der Kältemaschinen lässt sich durch den Betrieb in den Nachtstunden optimieren. Wärmepumpen mit Erdwärmetauscher, Geothermie und freie Kühlung über den Kühlturm helfen ebenso wie Solaranlagen, Kosten zu sparen.
Betriebskosten
Wegen schneller Reaktionszeiten, der hohen Leistung und Strahlungswirkung lassen sich niedrige Betriebskosten erzielen. Das Temperaturniveau erlaubt die Verwendung alternativer Energieerzeuger. Die Betriebskosten lassen sich so gegenüber herkömmlichen Systemen bis nahezu 65 Prozent senken.
Planungshilfen
Wichtiges für die Planung Wärmepumpe & Lüftung
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